Wissen, das Sicherheit schafft: Umgang mit einem Portkatheter

Inhaltsverzeichnis

Ein Port ist für viele Menschen mit schweren Erkrankungen ein lebenswichtiger Bestandteil ihrer Therapie. Doch für Pflegefachpersonen und medizinisches Personal kann die Portversorgung herausfordernd sein: Immer wieder kommt es im Alltag zu Unsicherheiten bei der richtigen Handhabung – das kann schnell zu ernsthaften Komplikationen für betroffene Personen führen.

Eine sichere Portversorgung beginnt mit dem richtigen Wissen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen vier wichtige Aspekte aus unserem passenden E-Learning-Kurs „Port pflegerisch versorgen – Grundlagen“ vor, um.  Beachten Sie dennoch zusätzlich zu den folgenden Informationen Ihre einrichtungsspezifischen Handlungsanweisungen.

 

Portpunktion

Vor der Punktion sollten Sie die Portkammer vorsichtig ertasten, um die Einstichstelle zu lokalisieren und Entzündungszeichen und andere mögliche Komplikationen zu erkennen. Anschließend müssen Sie die Haut um den Port gründlich desinfizieren und auf die empfohlene Einwirkzeit achten (KRINKO 2011).

Führen Sie die Punktion aseptisch  durch – mit sterilen Handschuhen und sterilen Materialien. Es dürfen ausschließlich Huber-Nadeln mit speziellem Schliff verwendet werden, da diese die Portmembran schonen und bis zu 2000 Punktionen ermöglichen.

Stechen Sie die Nadel senkrecht im 90°-Winkel zur Membran ein. Wenn Sie die Nadel wechseln, sollten Sie nicht die gleiche Stelle erneut punktieren, um die Bildung eines Stichkanals zu vermeiden.

 Injektionen dürfen nur bei freiem Durchfluss erfolgen. Beim Spülen des Systems dürfen Sie ausschließlich Spritzen verwenden, die 10 ml Füllvolumen oder  mehr haben, um Schäden am Port zu vermeiden. Widerstand beim Spülen kann auf eine Fehlplatzierung oder Okklusion hinweisen – in diesem Fall wiederholen Sie die Punktion oder ziehen Sie bei Unsicherheiten ärztliches Personal hinzu.

Sie müssen die Portnadel sicher fixieren – z. B. mit einem transparenten Folienverband. Die Fixierung sollte stabil sein und Bewegungen der Nadel möglichst vermeiden (vgl. Eichel/Frank 2020: 23).

(Fantl 2020: 37–43)

 

Blutentnahme bei einem Portkatheter

Für eine Blutentnahme verwenden Sie Portnadeln mit einem Mindestdurchmesser von 20 Gauge (Fantl 2020: 45). Vor jeder Entnahme müssen Sie die Blockung zunächst vollständig aspirieren – dazu entnehmen Sie etwa 6–8 ml, um Messwertverfälschungen zu vermeiden (Strobel et al. 2021).

Spülen Sie den Port nach Blutentnahmen mit min. 30 ml NaCL 0,9 %, um zu verhindern, dass er verstopft.

 

Verabreichung von Infusionen und Medikamenten über einen Port

Achten Sie beim Anschließen von Infusionssystemen stets auf eine aseptische Arbeitsweise. Bevor Sie Medikamente oder Infusionen verabreichen, prüfen Sie die korrekte Lage der Portnadel sowie die Durchgängigkeit des Systems durch eine Spülung (Eichel/Frank 2020: 23; Fantl 2020: 45).

Beachten Sie bei Dauerinfusionen, dass der Wirkungseintritt  . In solchen Fällen kann eine ärztlich verordnete Bolusgabe sinnvoll sein, um das Medikament direkt in den Blutkreislauf zu bringen.

Vermeiden Sie, wenn möglich, den Einsatz von 3-Wege-Hähnen am Portnadel-System. Hier kann es zu ungewollten Bolusgaben und gefährlichen Nebenwirkungen kommen – insbesondere bei der Gabe von Chemotherapeutika oder nicht kompatiblen Medikamenten. Außerdem steigt das Infektionsrisiko durch die aufwendigere Handhabung (CIRS Bayern o. J.).

Für eine sichere Verabreichung durch einen Port ist die Wahl des richtigen Zubehörs entscheidend. Verwenden Sie Folgendes:

  • Fertige Port Sets, da sie alle notwendigen Materialien steril enthalten
  • Spritzen mit mindestens 10 ml Füllvolumen, um Druckschäden am Portsystem zu vermeiden
  • Sterile Kompressen zum Halten des Anschlusskonus

 

Wie kann Relias Ihnen dabei helfen, sicher im Umgang mit Portkathetern zu werden?

Vertiefen Sie Ihr Wissen zum korrekten Umgang mit Portkathetern weiter! Über die Inhalte dieses Artikels hinaus vermittelt unser E-Learning-Kurs Ihnen das notwendige Wissen, um Menschen mit Port sicher und kompetent zu betreuen.

Mithilfe unseres Kurses Port pflegerisch versorgen – Grundlagenkönnen Sie folgende Lernziele erreichen:

  1. die Eigenschaften eines Ports erklären.
  2. die verschiedenen Portsysteme erkennen und unterscheiden.
  3. verschiedene Funktionen und Einsatzmöglichkeiten eines Ports beschreiben.
  4. Personen mit Port und deren Angehörige sachgerecht in der Handhabung und Pflege eines Ports anleiten.

 

Interaktive Lernmethoden für nachhaltiges Wissen

Unser E-Learning-Kurs kombiniert praxisnahe Fallbeispiele und interaktive Wissensüberprüfungen mit fundierten und aktuellen medizinischen Informationen. Durch die realitätsnahen Lernszenarien können Sie es üben, auf typische Fragen von Betroffenen zu antworten, Ihr Wissen direkt anwenden und sich optimal auf den praktischen Einsatz vorbereiten.

 

Für wen ist der Kurs geeignet?

Dieser Kurs richtet sich an alle, die in der medizinischen Versorgung von Menschen mit Portkathetern involviert sind. Er eignet sich besonders für:

  • Pflegefachpersonal und medizinisches Personal,  regelmäßig mit Menschen mit einem Portkatheter arbeitet
  • Auszubildende und Studierende im Bereich Pflege und Medizin
  • Fachkräfte in der Onkologie, Palliativpflege und Heimbeatmung
  • alle, die ihre Kenntnisse in der Portversorgung vertiefen möchten, um mehr Sicherheit im Umgang mit einem Port zu gewinnen

 

Ihr Nutzen auf einen Blick

Fundiertes Wissen zur sicheren Portkatheter-Versorgung
Interaktive Lernszenarien für praxisnahe Schulung
Erhöhte Sicherheit im Umgang mit einem Port
Vermeidung von Komplikationen und Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Port
Zertifikat nach erfolgreichem Abschluss

 

Jetzt anmelden und von Expertenwissen profitieren! 

Nutzen Sie die Chance, Ihre Fachkenntnisse in der Portversorgung zu erweitern und sich optimal auf den professionellen Umgang mit einem Portkatheter vorzubereiten.

 

Quellenverzeichnis

Hennes, R./Müller, G. (2020): Portpflege: Hygiene, Verbandswechsel, Überwachung, Komplikationsmanagement. Springer-Verlag.

CIRS Bayern – Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (o. J.).: Akzidentelle Bolus-Gabe über Portsysteme. [online, zuletzt abgerufen am 11.12.2024].

Eichel, V./Frank, U. (2020): Hygiene in der Portpflege in Hennes, R., & Müller, G. (Hrsg.): Portpflege: Hygiene, Verbandswechsel, Überwachung, Komplikationsmanagement. Springer-Verlag.

Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) (2011): Anforderungen an die Hygiene bei Punktionen und Injektionen [online, zuletzt abgerufen am 26.11.2024].

Fantl, B. (2020): Expertenstandard Portpflege. In: Hennes, R./Müller, G. (Hrsg.), Springer-Verlag.

Strobel, S. et al. (2021): Einfach und praktisch: Anlage venöser Portsysteme in Rettungsdienst und Notaufnahme. Notfall + Rettungsmedizin, 24 (8), 1124–1128. [online, zuletzt abgerufen am 11.12.2024].

war als examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger über 7 Jahre in der stationären Pflege an der Berliner Charité beschäftigt. Dort arbeitete er im Fachbereich Hämatologie und Onkologie und war spezialisiert auf die Versorgung von chronischen Wunden und die praktische Anleitung von Auszubildenden und Praktikanten. Zusätzlich hat Herr Rath 3 Jahre lang Gesundheitswissenschaften an der Charité studiert und den akademischen Grad Bachelor of Science erworben. Gelegentlich war er Lehrbeauftragter für das Thema Wundversorgung im Studiengang Bachelor of Nursing der Evangelischen Hochschule Berlin. Derzeit ist er Curriculum Designer bei Relias.
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