Kursdetails
- Kursdauer: 60 Minuten
- RbP-Punkte: 1
- Fortbildungstyp: Fachfortbildung
- Geeignet für: Pflegende, Qualitätsmanagementbeauftragte und Leitungspersonen in stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen (nicht KH/Psychiatrie)
Freiheitseinschränkende Maßnahmen in der Pflege: Gewalt vermeiden, Selbstbestimmung sichern
Der Kurs „Freiheitseinschränkende Maßnahmen in der Pflege“ vermittelt fundiertes Wissen über eine der sensibelsten Herausforderungen im Pflegealltag: den Umgang mit Maßnahmen, die die Bewegungsfreiheit von Menschen einschränken. In stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen treffen Pflegende täglich Entscheidungen, die das Leben, die Gesundheit und die Selbstbestimmung der ihnen anvertrauten Menschen betreffen. Gerade bei erhöhter Sturzgefahr, Demenz oder herausforderndem Verhalten erscheint der Einsatz freiheitseinschränkender Maßnahmen auf den ersten Blick als Lösung. Doch ist er das wirklich?
Dieser praxisnahe E-Learning-Kurs richtet sich an beruflich Pflegende sowie an Fach- und Führungspersonen im Qualitätsmanagement. Er sensibilisiert für die rechtlichen, ethischen und pflegefachlichen Implikationen von FEM (freiheitsentziehenden Maßnahmen) und bietet konkrete Handlungsempfehlungen, um Alternativen zu finden und umzusetzen.
FEM verstehen, einordnen und vermeiden
Im Mittelpunkt des Kurses steht die Auseinandersetzung mit mechanischen, medikamentösen und auf andere Weise wirkenden freiheitseinschränkenden Maßnahmen. Anhand von Fallbeispielen, interaktiven Aufgaben und Erklärvideos lernen Sie, kritische Situationen zu erkennen, adäquat einzuordnen und Handlungsstrategien zu entwickeln, die die Menschenwürde achten und Risiken minimieren.
Sie erfahren unter anderem, welche Maßnahmen als FEM gelten und wie sie erkannt werden können. Der Kurs zeigt, welche rechtlichen Voraussetzungen für den Einsatz solcher Maßnahmen bestehen und mit welchen verbreiteten Irrtümern Sie in der Praxis konfrontiert sein könnten. Zudem wird erklärt, warum freiheitseinschränkende Maßnahmen keineswegs ein sicheres Mittel zur Sturzvermeidung darstellen, sondern im Gegenteil das Risiko für Stürze sogar erhöhen können. Sie lernen, wie eine einschränkungsfreie Umgebung durch bewusste Gestaltung und strukturelle Anpassungen gefördert werden kann. Darüber hinaus vermittelt der Kurs, welche zentrale Rolle die Einzelfallbetrachtung und die Biografiearbeit für individuelle Lösungen spielen. Abschließend erfahren Sie, mit welchen baulichen, technischen und personellen Strategien sich Alternativen zur Anwendung von FEM in der Praxis umsetzen lassen.
Lernziele des Kurses
- Mechanische und medikamentöse freiheitseinschränkende Maßnahmen erkennen und beschreiben
- Gesetzliche Grundlagen und Verpflichtungen im Umgang mit FEM benennen
- Gründe und Irrtümer zur Anwendung reflektieren
- Alternativen zur Schaffung einer einschränkungsfreien Umgebung beschreiben
Strategien, die wirken: konkrete Alternativen zur FEM
Der Kurs stellt eine Vielzahl von Handlungsoptionen zur Verfügung, mit denen sich FEM wirksam vermeiden lassen. Dazu zählen organisationsbezogene Maßnahmen wie Leitlinien, Handlungsanweisungen und Entscheidungsprotokolle, die klare Orientierung und rechtliche Absicherung bieten. Personalbezogene Maßnahmen umfassen Schulungen, die Sensibilisierung fördern, sowie die Benennung von Beauftragten für FEM und die Bildung multiprofessioneller Entscheidungsteams. Auch technische und bauliche Alternativen spielen eine wichtige Rolle, beispielsweise der Einsatz von Niedrigflurbetten, Anti-Rutsch-Auflagen, Sensormatten oder einer demenzsensiblen Architektur. Ergänzt wird dies durch pflege- und betreuungsorientierte Strategien wie Biografiearbeit, Musiktherapie oder tägliche Bewegungsangebote, die auf die individuellen Bedürfnisse der betreuten Menschen eingehen.
Für alle genannten Ansätze liefert der Kurs praxisnahe Tipps, wie sich diese in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Ein zentraler Aspekt ist die Einzelfallanalyse: Denn jede Person ist anders, und es braucht individuelle Lösungen statt standardisierter Antworten.
Direkt anwendbares Wissen für die Praxis
Ob Sie in der direkten Pflege tätig sind oder für die Qualitätssicherung verantwortlich – dieser Kurs hilft Ihnen dabei, Ihre Rolle kompetent auszufüllen. Sie erhalten eine fundierte Orientierung zu ethischen und rechtlichen Fragen und erweitern Ihre Handlungskompetenz im Umgang mit schwierigen Situationen.
Das erwartet Sie in dem Kurs:
- Vermittelt rechtlich sicheres Handeln im Umgang mit FEM
- Praxisnahes Wissen zu FEM-Alternativen und Vermeidungsstrategien
- Mit Fallbeispielen, Aufgaben und konkreten Tipps zur Vermeindung von FEM
- Fördert eine pflegeethische Haltung und menschenzentrierte Betreuung
Pflegen Sie ohne Fixierungen – mit Würde und Sicherheit! Lernen Sie FEM-Alternativen kennen und setzen Sie sofort umsetzbare Strategien ein.
Häufige Fragen zu unserem Kurs
Hier beantworten wir Ihnen die wichtigsten Fragen zu unserem Kurs. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie eine persönliche Beratung wünschen. Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen!
Vermittelt der Kurs auch Strategien zur Kommunikation mit Angehörigen bei FEM?
Ja. Der Kurs zeigt, wie Sie rechtlich fundiert und empathisch mit Angehörigen über FEM sprechen und Missverständnisse vermeiden.
Behandelt der Kurs auch FEM in psychiatrischen Einrichtungen oder Kliniken?
Nein. Der Fokus liegt ausschließlich auf stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen.
Zeigt der Kurs konkrete Hilfsmittel, die in der Praxis anwendbar sind?
Ja. Es werden verschiedene technische und bauliche Alternativen vorgestellt, darunter Sensormatten, Niedrigflurbetten und geteilte Bettgitter.
Werden auch rechtliche Grundlagen zur Genehmigungspflicht vermittelt?
Ja. Der Kurs erklärt, wann FEM genehmigungspflichtig sind, welche Ausnahmen gelten und wie die Verantwortung verteilt ist.