Kursdetails
- Kursdauer: 30 Minuten
- RbP-Punkte: 0
- Fortbildungstyp: Fachfortbildung
- Geeignet für: Pflegefachpersonen in der Kinderkrankenpflege in Krankenhäusern
Die Pflege von Kindern im Krankenhaus stellt hohe Anforderungen an die Fachkompetenz und Planungsfähigkeit von Pflegefachpersonen. Der Kurs „Kinder-PPR 2.0“ vermittelt ein fundiertes Verständnis für die Prinzipien, die Struktur und die Anwendung der Kinder-Pflegepersonalregelung 2.0. Sie lernen, wie sich der Pflegebedarf systematisch erfassen lässt und wie daraus der konkrete Personalbedarf abgeleitet wird.
Pflegefachpersonen in der Kinderkrankenpflege leisten einen zentralen Beitrag zur Sicherstellung einer kindgerechten Versorgung. Dabei ist es entscheidend, die Kinder-PPR 2.0 nicht nur als abstraktes Regelwerk, sondern als praxisrelevantes Instrument zur Verbesserung der Versorgungsqualität zu verstehen. Der Kurs richtet sich gezielt an beruflich Pflegende auf Normalstationen in Krankenhäusern, in denen Kinder behandelt werden.
Lernziele des Kurses
Nach Abschluss des Kurses können die Teilnehmer*innen:
- wichtige Grundlagen der Kinder-PPR 2.0 benennen,
- die Struktur und die Bestandteile der Kinder-PPR 2.0 erklären,
- die Grundlagen der Pflegebedarfsermittlung beschreiben,
- die Ableitung des Personalbedarfs aus dem ermittelten Pflegebedarf erläutern.
Einblick in ein komplexes Regelwerk
Sie erhalten einen kompakten Überblick über die geschichtliche Entwicklung der Pflegepersonalregelung (PPR), die Verankerung der Kinder-PPR 2.0 in der Pflegepersonalbemessungsverordnung (PPBV) sowie die gesetzliche Grundlage im Krankenhauspflegeentlastungsgesetz (KHPflEG). Besonderes Augenmerk gilt der konkreten Anwendung auf Stationsebene: Welche Leistungsstufen gibt es? Wie unterscheiden sich allgemeine und spezielle Pflegeleistungen? Welche Minutenwerte gelten für welche Patientengruppen? Und wie wird aus diesen Zahlen die Soll-Personalbesetzung berechnet?
Pflegebedarf transparent und bedarfsgerecht erfassen
Im Mittelpunkt steht die Anwendung der Leistungsstufen KA1 bis KA4 (allgemeine Pflege) und KS1 bis KS4 (spezielle Pflege) in Kombination mit drei Altersgruppen: Frühgeborene/Säuglinge (F), Kleinkinder (K) sowie Schulkinder/Jugendliche/Erwachsene auf Kinderstationen (J). Die daraus resultierenden 48 Patientengruppen sind der Schlüssel für eine realistische Einschätzung des Pflegeaufwands.
Besonderheiten wie die Berücksichtigung von Pflegeleistungen durch Eltern, die Anwendung von Zuordnungsmerkmalen bei der Einstufung sowie die gruppenübergreifenden Minutenpauschalen (z. B. Pflegegrundwert und Aufnahmefallwert) werden detailliert erklärt.
Vom Pflegebedarf zur Personalplanung
Der Kurs zeigt anschaulich, wie Pflegefachpersonen täglich Patient*innen einstufen und wie die daraus resultierenden Minutenwerte summiert werden, um den Gesamtpflegeaufwand zu ermitteln. Daraus wird die Soll-Personalbesetzung in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) berechnet. Die Teilnehmerinnen lernen, wie sich diese Berechnung auf die tägliche Arbeit und die Personalplanung auf der Station auswirkt und welche Unterschiede es zur Ist-Personalbesetzung gibt.
Besonders praxisnah ist die Darstellung von typischen Beispielsituationen und Rechenbeispielen, die die abstrakten Berechnungsschritte greifbar machen. Gesetzliche Vorgaben zur Nachtbesetzung, zu Pflegehilfskräften und zu Ausfallzeiten runden das Wissen ab.
Weiterentwicklung der Kinder-PPR 2.0 im Blick
Die Kinder-PPR 2.0 ist nicht statisch. Der Kurs geht auch auf mögliche Weiterentwicklungen ein, etwa die Berücksichtigung von Klinikgrößen, Versorgungskonzepten oder organisatorischen Aufgaben. Damit erhalten Pflegefachpersonen einen Ausblick auf die Zukunft der Personalbemessung.
Das erwartet Sie in dem Kurs
- Strukturiertes Grundlagenwissen zur Kinder-PPR 2.0
- Differenzierte Betrachtung von Leistungsstufen und Altersgruppen
- Praxisnahe Erläuterung von Berechnungen und Zuordnungen
- Verknüpfung von Theorie, Gesetz und Anwendung auf Station
- Fokus auf bedarfsgerechte und transparente Personalplanung
Verantwortliche Personen für den Kursinhalt
ist seit 2004 staatlich examinierte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin. Viele Jahre arbeitete sie in der ambulanten Intensiv- und Palliativpflege sowie in der psychosomatischen und psychiatrischen Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen. Sie entwickelte und bewertete Pflegestandards, arbeitete in einer klinischen Expertenstandard-Gruppe mit und war für das Personalmanagement im ambulanten Bereich verantwortlich. Gegenwärtig arbeitet sie in den Havelland Kliniken als zentrale Praxisanleiterin für die Pädiatrie und entwickelt die berufliche Befähigung von Generalistik-Absolventen für die Pädiatrie im Rahmen der PPR 2.0.
war mehrere Jahre als Krankenpfleger in der ambulanten Pflege tätig. Er erwarb den akademischen Grad Magister Artium in Germanistik an der Freien Universität Berlin. Nach seinem Studium arbeitete er als Texter, Lektor und Redakteur in der Unternehmenskommunikation großer Sozial- und Gesundheitsunternehmen – zum Beispiel der Johannesstift Diakonie und der Berliner Stephanus-Stiftung. Bevor er als Fachautor 2022 ins Relias-Team kam, schrieb er freiberuflich für die Patientenedukation in bariatrischen und thoraxchirurgischen Kliniken, in Adipositaszentren sowie für eine psychoonkologische Gesundheits-App.
FAQ
Häufige Fragen zu unserem Kurs
Hier beantworten wir Ihnen die wichtigsten Fragen zu unserem Kurs. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie eine persönliche Beratung wünschen. Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen!
Vermittelt der Kurs die konkreten Berechnungsgrundlagen der Kinder-PPR 2.0?
Ja. Der Kurs zeigt anhand von Beispielen, wie Minutenwerte zugeordnet und summiert werden, um den Personalbedarf zu ermitteln.
Behandelt der Kurs auch die Unterschiede zwischen allgemeiner und spezieller Pflege?
Ja. Die Unterschiede in den Leistungsstufen KA und KS sowie deren Zuordnung zu Altersgruppen werden detailliert erklärt.
Wird im Kurs auf digitale Dokumentationssysteme eingegangen?
Nein. Der Kurs thematisiert die Funktionsweise der Kinder-PPR 2.0, aber nicht die Anwendung individueller Softwaresysteme.
Geht der Kurs auch auf die Anwendung auf Intensivstationen ein?
Nein. Es geht ausschließlich um die Kinderkrankenpflege auf Normalstationen.