Qualitätsmanagement – Kurs CIRS (Critical Incident Reporting System) 

Sicherheitskultur stärken

Wie können beruflich Pflegende und andere Mitarbeitende im Krankenhaus kritische Ereignisse erkennen, melden und daraus lernen, bevor es zu einem Schaden kommt? Der Kurs „Qualitätsmanagement – Kurs CIRS (Critical Incident Reporting System)“ vermittelt praxisnah, wie ein effektives Fehlermeldesystem zur Stärkung der Patientensicherheit beiträgt und warum jeder Einzelne ein wichtiger Teil dieser Sicherheitskultur ist. 

Fehlermeldesysteme wie CIRS sind seit 2014 gesetzlich vorgeschrieben und ein unverzichtbarer Bestandteil im klinischen Risikomanagement. Sie bieten allen Mitarbeitenden die Möglichkeit, anonym oder vertraulich sicherheitsrelevante Ereignisse zu melden, um Risiken frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen einzuleiten. Dieser Kurs richtet sich an alle, die in Krankenhäusern arbeiten und verstehen möchten, wie sie aktiv zur Verbesserung von Versorgungsprozessen beitragen können. 

Was Sie im Kurs erwartet 

Teilnehmende lernen die Grundlagen und Zielsetzung von CIRS kennen und erhalten konkrete Einblicke in dessen Umsetzung im Klinikalltag. Anhand realistischer Fallbeispiele – wie Medikamentenverwechslungen, Seitenverwechslungen bei Operationen oder Patientenverwechslungen – wird die Bedeutung von CIRS für die Fehlervermeidung greifbar. 

Im Mittelpunkt stehen dabei die gesetzlich definierten Anforderungen an ein Berichts- und Lernsystem sowie die Grundprinzipien, auf denen CIRS basiert. Dazu gehören Anonymität und Vertraulichkeit, die den Schutz der Identität aller Beteiligten gewährleisten. Ein weiteres zentrales Prinzip ist die Freiwilligkeit, die in Kombination mit der Sanktionsfreiheit dafür sorgt, dass Mitarbeitende in einem vertrauensvollen Rahmen motiviert werden, Vorfälle zu melden. Zudem legt das System großen Wert auf Systemorientierung und Unabhängigkeit: Der Fokus liegt darauf, strukturelle Verbesserungen anzustoßen, anstatt individuelles Fehlverhalten zu sanktionieren. 

Der Kurs macht deutlich, dass CIRS kein Mittel zur Schuldzuweisung ist, sondern ein Werkzeug zur systematischen Verbesserung von Arbeitsprozessen. 

Lernziele im Überblick

• Sie können erklären, was CIRS ist und welchen Beitrag es zur Patientensicherheit leistet. 

• Sie verstehen die Funktionsweise des CIRS-Verfahrens in Ihrer Einrichtung. 

• Sie sind in der Lage zu erkennen, welche Ereignisse für eine CIRS-Meldung geeignet sind. 

Konkrete Umsetzung im Klinikalltag 

Ein besonderer Fokus liegt auf dem Verfahrensablauf nach einer Meldung: von der Anonymisierung über die Analyse durch Vertrauenspersonen bis zur Evaluation umgesetzter Maßnahmen. Die Teilnehmenden erfahren, wie aus einer einzelnen Meldung über einen Beinahe-Fehler konkrete Verbesserungen resultieren können – zum Beispiel eine geänderte Ampullengestaltung durch die Krankenhausapotheke zur Vermeidung von Verwechslungen. 

CIRS lebt von der aktiven Teilnahme aller Mitarbeitenden. Damit diese Beteiligung gelingt, zeigt der Kurs auch, wie die Berichtssysteme benutzerfreundlich gestaltet werden und wie transparente Rückmeldungen für Vertrauen und Lernprozesse sorgen.

Beispielhafte Inhalte aus dem Kurs

• Was sind meldefähige Ereignisse? (z. B. Beinahe-Schäden, kritische Ereignisse) 

• Was darf nicht über CIRS gemeldet werden? (z. B. Schadensfälle mit Haftungsansprüchen) 

• Wie wird ein Bericht anonymisiert? 

• Wie sieht eine systematische Analyse aus? 

• Welche Maßnahmen können daraus abgeleitet werden? 

Das erwartet Sie in dem Kurs

• Praktische Einführung in gesetzlich vorgeschriebene Fehlermeldesysteme 

• Realistische Fallbeispiele aus dem Klinikalltag 

• Fokus auf Anonymität, Vertrauen und Systemorientierung 

• Konkrete Handlungsempfehlungen zur Risikominimierung 

• Vermittlung aller Voraussetzungen für eine erfolgreiche CIRS-Nutzung 

Fazit 

Mit diesem Kurs erhalten Sie fundiertes Wissen und praktische Werkzeuge, um das CIRS-System effektiv zu nutzen. So können Sie Risiken frühzeitig erkennen, aus Fehlern lernen und die Sicherheit in Ihrer Einrichtung nachhaltig verbessern.