Kursdetails
- Kursdauer: 45 Minuten
- RbP-Punkte: 1
- Fortbildungstyp: Fachfortbildung
- Geeignet für: Pflegefachpersonen im Krankenhaus
Eingeschränkte Freiheit im Klinikalltag vermeiden: Kurs „Freiheitseinschränkende Maßnahmen im Krankenhaus“
In der klinischen Versorgung stellt sich Pflegefachpersonen häufig die Herausforderung, Sicherheit zu gewährleisten, ohne dabei die Selbstbestimmung versorgten Menschen zu verletzen. Der Kurs „Freiheitseinschränkende Maßnahmen im Krankenhaus“ thematisiert diese ethische Gratwanderung und vermittelt Ihnen umfassendes Fachwissen zur rechtssicheren und professionellen Handhabung freiheitseinschränkender Maßnahmen (FEM).
Ein Thema von hoher Relevanz für alle Pflegefachpersonen im Krankenhaus: Ob zur Sturzprophylaxe, bei Delir oder herausforderndem Verhalten – FEM begegnen beruflich Pflegenden in vielfältigen Situationen. Der Einsatz solcher Maßnahmen kann jedoch schwerwiegende physische, psychische und rechtliche Folgen haben. Ziel des Kurses ist es daher, Sie zu befähigen, FEM fundiert zu beurteilen, Alternativen zu erkennen und bei Bedarf sicher umzusetzen.
Kursinhalte und Lernziele: Freiheitseinschränkende Maßnahmen erkennen und vermeiden
Im Kurs erfahren Sie, welche Formen freiheitseinschränkender Maßnahmen es gibt, wie Sie diese erkennen und in welchen Situationen sie gerechtfertigt sein können. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Vermeidung unnötiger FEM und der rechtlichen Absicherung im Falle ihrer Anwendung.
Im Verlauf des Kurses lernen Sie unter anderem, mechanische und medikamentöse freiheitseinschränkende Maßnahmen (FEM) sicher zu erkennen und fachlich fundiert zu beurteilen. Sie setzen sich mit den gesetzlichen Grundlagen und den damit verbundenen Genehmigungspflichten auseinander. Zudem werden Sie befähigt, typische Irrtümer und Fehleinschätzungen zur Anwendung von FEM zu identifizieren und zu reflektieren. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung und Umsetzung pflegerischer Strategien zur Vermeidung von FEM. Schließlich vermittelt der Kurs Ihnen, wie Sie FEM rechtssicher durchführen, umfassend dokumentieren und kontinuierlich evaluieren können.
Lernziele des Kurses
Mechanische und medikamentöse freiheitseinschränkende Maßnahmen erkennen und beschreiben
- Gesetzliche Grundlagen und Verpflichtungen im Zusammenhang mit FEM beschreiben
- Gründe und Irrtümer zur Anwendung von FEM beschreiben
- Strategien zur Reduktion des Einsatzes von FEM beschreiben
Ethische und rechtliche Dimensionen freiheitseinschränkender Maßnahmen
FEM stellen einen massiven Eingriff in die Grundrechte dar. Der Kurs vermittelt Ihnen ein tiefes Verständnis für die rechtlichen Rahmenbedingungen, insbesondere die Anforderungen an Einwilligungsfähigkeit, Genehmigung durch das Betreuungsgericht und Ausnahmeregelungen bei Notwehr oder Gefahr im Verzug.
Ein wesentliches Ziel ist es, Ihnen Sicherheit im Umgang mit FEM zu geben – sowohl im ethischen als auch im juristischen Sinne. Dabei lernen Sie, übliche Fehlannahmen kritisch zu reflektieren: FEM sind weder zur Sturzprophylaxe geeignet, noch stellen sie automatisch einen Schutz vor Haftungsrisiken dar.
Praxisnah, reflektiert und auf Vermeidung freiheitseinschränkender Maßnahmen fokussiert
Der Kurs sensibilisiert Sie für die vielfältigen negativen Auswirkungen von FEM auf die Lebensqualität, das psychische Erleben und die Gesundheit der Betroffenen. Fallbeispiele, Reflexionsfragen und konkrete Handlungsempfehlungen unterstützen Sie dabei, eigene Entscheidungen kritisch zu hinterfragen und Alternativen zu entwickeln.
Erprobte Strategien zur Vermeidung umfassen organisations- und personalbezogene Maßnahmen, den gezielten Aufbau von Handlungskompetenz im Umgang mit Delir und Demenz, die Einbindung multiprofessioneller Entscheidungsteams sowie strukturierte Einzelfallanalysen.
Direkt umsetzbares Wissen zu freiheitseinschränkenden Maßnahmen für Ihren Klinikalltag
Sie erhalten praxistaugliche Hinweise zur Durchführung von FEM, zur Begleitung betroffener Menschen sowie zur Kommunikation mit Angehörigen und im Team. Auch die Rolle der Pflegefachpersonen im Spannungsfeld zwischen ärztlicher Anordnung und eigener Verantwortung wird eingehend beleuchtet.
Stärken Sie Ihr Fachwissen zu FEM und schützen Sie Patienten rechtssicher und ethisch vertretbar. Profitieren Sie von praxisnahen Strategien für mehr Handlungssicherheit im Pflegealltag!
Das erwartet Sie in dem Kurs
Fundiertes Wissen zur rechtssicheren Anwendung und Vermeidung von FEM
- Sensibilisierung für ethische Aspekte und patientenorientiertes Handeln
- Konkrete Strategien zur Vermeidung durch Schulung, Standards und Fallbesprechungen
- Fallbeispiele und Reflexionsaufgaben für maximale Praxisnähe
Fazit:
Dieser Kurs hilft Ihnen, freiheitseinschränkende Maßnahmen kritisch zu hinterfragen, rechtssicher umzusetzen und wirksam zu vermeiden – für eine ethisch verantwortungsvolle Pflege im Krankenhaus.
Häufige Fragen zu unserem Kurs
Hier beantworten wir Ihnen die wichtigsten Fragen zu unserem Kurs. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie eine persönliche Beratung wünschen. Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen!
Vermittelt der Kurs, wie man FEM sicher durchführt?
Ja, Sie erhalten klare Handlungsempfehlungen für die fachgerechte Anwendung, Dokumentation und Begleitung von FEM.
Behandelt der Kurs die rechtlichen Grundlagen von FEM?
Ja, Sie lernen die gesetzlichen Regelungen wie Betreuungsrecht, Genehmigungspflichten und Ausnahmesituationen kennen.
Zeigt der Kurs auch, wie man freiheitseinschränkende Maßnahmen vermeiden kann?
Ja. Der Kurs legt einen Schwerpunkt auf die Vermeidung von FEM durch Aufklärung, Alternativen und strukturelle Verbesserungen.
Geht der Kurs auf FEM im psychiatrischen oder pädiatrischen Bereich ein?
Nein, der Kurs bezieht sich ausschließlich auf den Einsatz von FEM im somatischen Krankenhaus.