Tag der Menschenrechte: In Würde leben

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Lesedauer: 6 Minuten

Am 10. Dezember feiern wir den Internationalen Tag der Menschenrechte. Er erinnert an ein Dokument, das die Welt veränderte: die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von 1948. 
Nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs formulierten die Vereinten Nationen ein Versprechen, das bis heute gilt: 
Jeder Mensch hat das Recht auf ein Leben in Würde, Freiheit und Sicherheit. 

Doch Menschenrechte sind keine Selbstverständlichkeit. Sie sind eine demokratische Errungenschaft, die täglich neu geschützt und gelebt werden muss. Gerade im Gesundheits- und Sozialwesen, wo Vertrauen und Fürsorge zentrale Werte sind, spielt das Bewusstsein für die Rechte der Menschen eine besondere Rolle. 

Menschenrechte im Gesundheits- und Sozialwesen  

Ob in der Medizin, Pflege oder Kinder- und Jugendhilfe – Sie als Fachperson setzen sich jeden Tag dafür ein, dass Menschen nicht nur überleben, sondern gut leben können. 
Sie schaffen Räume für Teilhabe, schützen vor Gewalt, begleiten Menschen in Krankheit, Alter oder Not. Damit verteidigen Sie tagtäglich Menschenrechte in ihrer konkretesten Form. 

Menschenrechte beginnen im Alltag: 

  • wenn Pflegekräfte Würde und Selbstbestimmung fördern. 
  • wenn Pädagog*innen Kinderrechte achten. 
  • wenn Sozialarbeiter*innen Menschen in Krisen begleiten. 

Wie das Deutsche Institut für Menschenrechte betont, ist ein menschenrechtsbasiertes Handeln die Grundlage professioneller sozialer Arbeit: Es verknüpft fachliche Kompetenz mit Haltung, Empathie und Verantwortungsbewusstsein. 

Würde als professionelles Fundament  

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ (Artikel 1, Absatz 1 GG).  

Dieser erste Satz unseres Grundgesetzes (GG) ist mehr als ein rechtlicher Grundpfeiler. Er ist Auftrag und Haltung zugleich. 
Im Pflegealltag bedeutet das, Menschen so zu begleiten, dass sie ihre Selbstbestimmung behalten, auch dann, wenn sie auf Hilfe angewiesen sind. 
In der Kinder- und Jugendhilfe heißt es: Kinder ernst nehmen, schützen und beteiligen. 

Fachpersonen, die diese Haltung leben, gestalten eine Kultur des Respekts in Teams, in Einrichtungen und gegenüber Klient*innen. 
Das Bewusstsein für Menschenrechte stärkt nicht nur das eigene berufliche Ethos, sondern auch die Qualität von Begleitung, Pflege und Beratung. 

Rechte in Krisenzeiten  

Kriege, Konflikte und Klimakatastrophen bedrohen weltweit das Leben von Millionen Menschen. Aber auch mitten in unserer Gesellschaft sind Menschenrechte nicht immer selbstverständlich. 
Armut, Gewalt, Diskriminierung und Ausgrenzung verletzen täglich fundamentale Rechte, gerade die von Kindern, Pflegebedürftigen und Menschen mit chronischen Erkrankungen oder in sozialer Not. 

Die UNICEF warnt, dass soziale Krisen besonders Kinder treffen, weil sie auf Schutz und Fürsorge angewiesen sind. 
Im Gesundheitswesen wiederum zeigen Berichte der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass vulnerable Gruppen wie Menschen im höheren Lebensalter oder mit Behinderung häufig von Strukturen abhängen, die ihre Rechte wahren oder verletzen können. 

Hier zeigt sich: Menschenrechte sind keine Theorie. Sie sind der Kompass für gerechtes Handeln, für Solidarität und für die Gestaltung eines Systems, das niemanden zurücklässt. 

Wissen schützt  

Menschenrechte zu schützen, heißt auch, Wissen zu teilen. Bildung ist ein wesentlicher Hebel, um Ungerechtigkeit und Gewalt vorzubeugen. 
Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) betont: Nur wer seine Rechte kennt, kann sie auch einfordern und die Rechte anderer respektieren. 

Das gilt besonders im beruflichen Kontext: 
Sie als Fachkraft tragen Verantwortung, sich kontinuierlich fortzubilden, zu Themen wie Kinderschutz, Gleichbehandlung, Pflegeethik oder Inklusion. 
Wissen schafft Handlungssicherheit, stärkt professionelle Haltung und ermöglicht es, schwierige Situationen zu erkennen, zu deeskalieren und präventiv zu handeln. 

Relias unterstützt Sie dabei, Fachwissen mit Haltung zu verbinden. Denn Menschenrechte bleiben nur lebendig, wenn sie in der Praxis spürbar werden. 

Gemeinschaft, Empathie und Haltung 

Menschenrechte leben bedeutet, Verantwortung füreinander zu übernehmen. In Teams, Organisationen und Einrichtungen entsteht eine Kultur, in der Empathie und Respekt nicht nur Werte, sondern gelebte Realität sind. 
Diese Haltung ist auch gesundheitsfördernd: Untersuchungen zeigen, dass ein respektvolles Miteinander psychische Belastungen reduziert, sowohl für Mitarbeitende als auch für Klient*innen (Hünefeld, L.; Kopatz, F. 2021). 

Das Leben und Arbeiten im Gesundheits- und Sozialwesen ist geprägt von Herausforderungen, aber auch von der Chance, Veränderung zu bewirken. 
Indem Sie sich weiterbilden, sich vernetzen und für andere stark machen, werden Sie Teil einer Bewegung, die Menschenrechte in der Praxis verankert. 

Menschenrechte sind kein Ziel, das erreicht wurde. Sie sind ein Weg, den wir gemeinsam gehen. 

Wie Relias Sie dabei unterstützt 

Relias begleitet Fachpersonen auf diesem Weg mit digitalen Lernangeboten, die Wissen vertiefen, Haltung stärken und Handlungssicherheit schaffen. 
Unsere E-Learning-Kurse fördern die Reflexion beruflicher Praxis und zeigen, wie Menschenrechte konkret umgesetzt werden können. 

Beispiele aus unserer Kursbibliothek 

Kurs: „Charta für Kinder im Krankenhaus“ 

Kinder haben eigene Rechte auf Schutz, Förderung und Beteiligung. 

Der Kurs vermittelt, wie die zehn Artikel der EACH-Charta systematisch in den Arbeitsalltag integriert werden können, um eine kindgerechte, familienorientierte und respektvolle Versorgung sicherzustellen. 

Die EACH-Charta spiegelt international anerkannte Standards für die Betreuung kranker Kinder wider und dient als Orientierungshilfe für eine qualitativ hochwertige Versorgung. 

Besonderheit: praxisnahe Fallbeispiele, interaktive Reflexionsübungen 

Mehrwert: Sie gewinnen Sicherheit im Umgang mit Grenzverletzungen und stärken Ihre Haltung als Fachperson. 

Zielgruppe: beruflich Pflegende und andere Berufsgruppen, die Kinder und Jugendliche im Krankenhaus pflegen, betreuen und medizinisch versorgen 

Kurs: „Pflege-Charta“ 

Die Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen ist ein Kompass für ethisches Handeln in der Pflege. 
Der Kurs zeigt, wie Sie Selbstbestimmung, Privatsphäre und Teilhabe auch unter Drucksituationen wahren können. 

Ziel des Kurses ist es, Ihnen die Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen, die sogenannte Pflege-Charta, vorzustellen. 

Besonderheit: fallorientierte Lernsequenzen, rechtliche Grundlagen und Selbstreflexion 

Mehrwert: Stärkung der Rolle und Rechtsstellung von Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf und Unterstützung bei einer würdevollen Pflege 

Zielgruppe: Personal in Pflegeeinrichtungen, die Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf pflegen und betreuen 

Kurs: „Kinderschutz in der Kinder- und Jugendhilfe“ 

Der Kurs vermittelt, wie Kindeswohlgefährdungen innerhalb und außerhalb von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe vorgebeugt wird, wie sie erkannt und abgewendet werden, und wie Mitarbeitende bei einem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung handeln. Als wichtiger Aspekt des Kinderschutzes in Einrichtungen wird die Entwicklung und Anwendung eines Gewaltschutzkonzepts behandelt. 

Besonderheit: anschauliche Fallbeispiele, rechtliche Orientierung und pädagogisches Hintergrundwissen 

Mehrwert: Sie lernen, professionell zu handeln, ohne Beziehungen zu gefährden. 

Zielgruppe: Mitarbeitende in der Kinder- und Jugendhilfe 

Kurs: „Leben und Arbeiten mit HIV“ 

Menschen mit HIV wird inzwischen dank wirksamer Therapien ein langes und beschwerdefreies Leben ermöglicht. Sie können außerdem in jedem Beruf arbeiten. Dabei unterscheidet sich ihre Leistungsfähigkeit nicht von der ihrer Kolleg*innen ohne HIV. Im Arbeitsleben und im Alltag ist HIV nicht übertragbar. 

Leider wissen das nicht alle Menschen, sodass Personen mit HIV noch immer Diskriminierung erfahren, auch im Arbeitsleben. Sie werden mit Vorurteilen und unbegründeten Berührungsängsten konfrontiert, die zu ungleicher Behandlung bei Beförderungen oder zu ungerechtfertigten Kündigungen führen können.  

Im Kurs erhalten Sie aktuelles Wissen zum Thema HIV. 

Besonderheit: Dieser Kurs entstand in Zusammenarbeit mit der Deutschen Aidshilfe. 

Mehrwert: Förderung einer Kultur der Gleichbehandlung und Stärkung sozialer Kompetenz 

Zielgruppe: Fachpersonen in Pflege, Medizin, Sozialarbeit und Beratung 

Kurs: „Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz“ 

In diesem Kurs lernen Sie Beispiele für Diskriminierungen und die Anwendungsbereiche des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) kennen. Das AGG bildet unter anderem die Grundlage, um sich zivilrechtlich gegen Diskriminierung zu wehren. 

Dies gilt für Vorfälle zwischen Einzelpersonen sowie zwischen Arbeitgeber*innen und Angestellten.  

Besonderheit: Dieser Kurs ist für alle Bereiche im Gesundheits- und Sozialwesen geeignet. Dennoch bieten wir darüber hinaus spezialisierte Kurse zum Thema für Arztpraxen und MVZ sowie Kinder- und Jugendhilfe an. 

Mehrwert: Förderung einer inklusiven Unternehmenskultur 

Zielgruppe: Mitarbeitende aller Bereiche im Gesundheits- und Sozialwesen 

Fazit 

Menschenrechte sind das Fundament unserer Arbeit. Sie beginnen bei uns selbst. 
Indem wir achtsam handeln, Wissen teilen und uns weiterbilden, gestalten wir eine Gesellschaft, in der Würde und Respekt keine Ausnahme, sondern Selbstverständlichkeit sind. 

Relias steht an Ihrer Seite – mit Bildung, die bewegt.

Sie möchten mehr zu unserem Kurs-Angebot erfahren? Eine Übersicht unserer zahlreichen E-Learning-Kurse finden Sie hier. 

Quellenverzeichnis 

  • Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) (2024): Dossier Menschenrechte. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung. [online, aufgerufen am 07.11.2025] 
  • Deutsches Institut für Menschenrechte (2025): Menschenrechtsbildung – Bildungsmaterialien. Berlin: Deutsches Institut für Menschenrechte. [online, aufgerufen am 07.11.2025] 
  • Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR) (1948): Allgemeine Erklärung der Menschenrechte – Deutsche Übersetzung. UN Department for General Assembly and Conference Management German Translation Service. [online, aufgerufen am 07.11.2025] 
  • Hünefeld, L.; Kopatz, F. (2021): Unterstützung und Anerkennung durch Vorgesetzte. Fakten zum Wohlbefinden der Beschäftigten. BAuA: Fakten. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. [online, aufgerufen am 07.11.2025] 
  • UNICEF Deutschland (2025): Einsatz für Kinderrechte. Kinderrechte in Deutschland und weltweit. [online, aufgerufen am 07.11.2025] 
  • Vereinte Nationen (1948): Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Resolution 217 A (III) der Generalversammlung vom 10. Dezember 1948. [online, aufgerufen am 07.11.2025] 
  • Weltgesundheitsorganisation (WHO) (2024): Human Rights and Health. Fact Sheet. Genf: World Health Organization. [online, aufgerufen am 07.11.2025] 
ist Diplom-Pädagogin mit dem Schwerpunkt Weiterbildung und als Fachautorin sowie SME-Writerin bei der Relias Learning GmbH tätig. Sie verfügt über langjährige Erfahrung als medizinische Fachangestellte sowie in der Kinder- und Jugendhilfe. Als Bildungsreferentin entwickelte sie ein Curriculum und digitale Lernkurse für sozialpädagogisches Personal im Arbeitsfeld Hilfen zur Erziehung. Heute liegt ihr pädagogischer Schwerpunkt in der didaktischen Konzeption und im Texten digitaler Lernangebote für Gesundheits- und Sozialberufe.
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