Refreshertage für Praxisanleitende flexibel, praxisnah und angepasst für individuelle Lernbedürfnisse
Berlin im Dezember 2024. In Zukunft wird sich der Fachkräftemangel in der Pflege weiter verschärfen: Der aktuelle Barmer-Pflegereport prognostiziert eine Verdoppelung der durchschnittlichen Pflegedauer von 3,9 auf 7,5 Jahre, wodurch der Bedarf nach qualifizierten Pflegekräften weiter steigen wird. Eine Schlüsselrolle bei der dringend benötigten Ausbildung qualifizierter Pflegekräfte spielen die Praxisanleitenden in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Als Wissensvermittler und Multiplikatoren prägen sie nicht nur die Qualität der praktischen Ausbildung, sondern auch die Zukunft der Pflegeversorgung insgesamt.
Doch auch Praxisanleitende stehen vor wachsenden Herausforderungen: Steigende Komplexität der Pflegebedarfe, Erweiterung der generalistischen Ausbildung, zunehmende Integration digitaler Kompetenzen und der tägliche Spagat zwischen Ausbildung und Versorgungsalltag erfordern kontinuierliche Weiterbildung.
Eine neue Kooperation zwischen der BaWiG Bildungsakademie und der Relias Learning GmbH adressiert diese Herausforderungen: Die gesetzlich vorgeschriebenen Refresher-Fortbildungen für Praxisanleitende werden künftig als gemeinsames Blended-Learning-Format angeboten, das E-Learning-Module mit Online-Präsenzveranstaltungen kombiniert.
„Die Qualität der praktischen Pflegeausbildung entscheidet über die Zukunft der Pflege“, betont Prof. Dr. Wolfram Schottler, Geschäftsführer der BaWiG GmbH. Adrian Thiessen, Geschäftsführer der Relias Learning GmbH Deutschland, ergänzt: „Mit unserem Blended-Learning-Ansatz ermöglichen wir Praxisanleitenden, ihre jährlich vorgeschriebenen Pflichtfortbildungen flexibel und praxisnah zu absolvieren.“ Wie das neue Konzept konkret aussieht und welche Vorteile es bietet, erläutern beide im folgenden Interview.
Wie sieht das neue Fortbildungskonzept konkret aus?
Adrian Thiessen: Praxisanleitende müssen jährlich ihre berufspädagogische Fortbildung nachweisen. Unser Konzept kombiniert dabei das Beste aus zwei Welten. Durch die E-Learning-Komponente können die Teilnehmenden einen großen Teil der Pflichtfortbildung flexibel und selbst organisiert absolvieren. Das Selbststudium lässt sich optimal über mehrere Tage verteilen und in den Arbeitsalltag integrieren – hier berücksichtigen wir unterschiedliche Lernbedürfnisse und -gewohnheiten.
Prof. Wolfram Schottler: Das Konzept sieht vor, dass nach der E-Learning-Einführung im Folgeschritt eine Live-Online-Komponente folgt. Diese bringt eine feste zeitliche Struktur mit sich. Alle Teilnehmenden kommen an abgesprochenen Terminen per Video-Call zusammen. Durch die vorherige Selbstlernphase ist hier bereits jeder auf demselben Stand, sodass der Austausch unmittelbar beginnen kann, individuelle Fragestellungen berücksichtigt und direkt gemeinsame Übungen möglich sind. Die Integration interaktiver Elemente, wie etwa Breakout-Sessions für Gruppenarbeit oder praxisnahe Vorführungen, machen das Lernen nicht nur effizient, sondern das Gelernte auch effektiv anwendbar. So lassen sich Praxisanleiter – ganz ohne den hohen organisatorischen Aufwand klassischer Präsenzformate – optimal weiterbilden.
Welche Kompetenzen bekommen Teilnehmende vermittelt?
Prof. Wolfram Schottler: Uns geht es darum, gezielt die für den Erfolg in der Berufspraxis besonders wichtigen Schlüsselkompetenzen zu fördern. Grundsätzlich richtet sich das Blended-Learning-Format konsequent an den Anforderungen der Praxis aus, angepasst an das, was die Teilnehmer vor Ort im Alltag wirklich benötigen.
Adrian Thiessen: Für die Fortbildung haben wir Module zusammengestellt, die zentrale Themen wie Kommunikation, Reflexion der eigenen Rolle und die Stärkung personaler und sozialer Kompetenzen behandeln. Jedes Modul umfasst mehrere Kurse mit Reflexionsaufgaben und Abschlussprüfung, zugänglich über unsere Lernplattform oder App.
Was hat Sie zu der gemeinsamen Kooperation bewogen?
Prof. Wolfram Schottler: Die Vorgaben für Refreshertage unterscheiden sich je nach Bundesland erheblich. Unser Blended-Learning-Ansatz ermöglicht es Praxisanleitenden, ihre Fortbildung exakt nach den jeweiligen gesetzlichen Anforderungen und ergänzt um individuelle Bedürfnisse zusammenzustellen. Zudem erfüllen wir damit häufig geäußerte Wünsche nach flexiblem Lernen, fachlichem Austausch, Rückfragemöglichkeiten und sozialer Interaktion.
Adrian Thiessen: Ein weiterer wichtiger Aspekt unseres Blended-Learning-Ansatzes ist, dass wir gezielt unterschiedliche Generationen zusammenbringen. Sobald alle Teilnehmenden durch die E-Learning-Phase auf demselben Wissensstand sind, können sie sich im nächsten Schritt miteinander austauschen – und voneinander lernen. Jüngere Fachkräfte bringen hier beispielsweise digitale Kompetenzen ein, während erfahrenere Mitarbeitende ihr jahrelang aufgebautes Wissen aus dem Berufsalltag teilen können.
Wie stellen Sie die Qualität der Fortbildung sicher?
Adrian Thiessen: Unser gemeinsames Motto lautet: „Aus der Praxis, für die Praxis.“ Alle Inhalte kommen von Experten, die den Pflegealltag aus eigener Erfahrung kennen.
Prof. Wolfram Schottler: Jede Veranstaltung wird zudem individuell und spezifisch evaluiert, um sowohl die Zufriedenheit der Teilnehmenden als auch Details der Schulungsinhalte zu überprüfen. So gewinnen wir kontinuierlich nützliche Erkenntnisse über den sich entwickelnden konkreten Bedarf in Krankenhäusern und Pflegediensten sowie für die Weiterentwicklung des Programms.
Ab wann steht das Angebot zur Verfügung?
Adrian Thiessen: Wenn Anleitende dringend noch Fortbildungspunkte für dieses Jahr benötigen, stellen wir gerne auch kurzfristig noch ein passendes Angebot zur Verfügung. Für das Jahr 2025 sind bereits viele Termine geplant. Interessenten melden sich hierfür am besten bei einem der beiden Kooperationspartner.
Weitere Informationen unter www.relias.de und www.bawig.com